Pachtvertrag aufgehoben – kein Kiesabbau im Forst Kasten !

Pachtvertrag aufgehoben
Wie die Stadt München am Mittwoch bekannt gab, wurde der Pachtvertrag zum Kiesabbau zwischen der Heiliggeistspital-Stiftung und der Gebrüder Huber Bodenrecycling GmbH aus Neuried zum 25. Mai aufgehoben.
Damit wird „kein Kies durch die Firma im Forst gefördert werden“, so die Mitteilung der Stadt München weiter.

Fortführung des Vertrags für beide Seiten „nicht mehr sinnvoll“
Vorausgegangen war der Beschluss des Sozialausschusses des Stadtrats vom 20. Mai 2021 mit der Zuschlagserteilung an die Firma Gebrüder Huber, woraufhin der Pachtvertrag zum Kiesabbau unterzeichnet worden war. Diese Pachtverhältnis wurde nun einvernehmlich mittels Aufhebungsvertrag zum 25. Mai beendet.

Als Gründe führt die Stadt München geänderte Rahmenbedingungen an, die dazu geführt hätten, dass die öffentlich-rechtliche Genehmigungsfähigkeit des Kiesabbauprojekts in Frage steht. „Eine Fortführung des Vertrages sei für beide Parteien nicht mehr sinnvoll“, teilt die Stadt mit.

Stiftungszweck kann ohne Kiesabbau gesichert werden
Laut OB Reiter kann darüberhinaus der Stiftungszweck für das Heiliggeistspital auch ohne Kiesabbau gesichert werden.

siehe Mitteilung der Stadt München vom 07.06.2023 auf muenchen.de:
Pachtvertrag-einvernehmlich-aufgehoben

Teilerfolg erzielt – Kiesabbau droht aber weiterhin !

Teilerfolg erzielt
Ein erster Teilerfolg ist erzielt: die Regierung von Oberbayern als Aufsichtsbehörde der Heiliggeist Spitalstiftung sieht den Kiesabbau im Forst-Kasten mittelfristig nicht notwendigerweise als Einnahmequelle für die Stiftung.
Details siehe SZ-Artikel [zum Artikel]

Kiesabbau im Forst Kasten droht aber weiterhin !
Die laufende Ausschreibung über 9,5 ha im Forst-Kasten ist davon jedoch ausgenommen – hier droht weiterhin der Kiesabbau mit einem neuen Betreiber !
Im Würmtal sind davon unabhängig weitere Kiesabbauflächen beantragt: 24,5 ha im Planegger Holz durch die Fa. Glück !
Um den Kiesabbau in Waldgebieten des Würmtal zu stoppen – müssen wir also weiter kämpfen !

Unterschriftenaktion „Würmtal-Appell 2019“
Daher bitten wir nochmal eindringlich bei der Unterschriftenaktion „Würmtal-Appell 2019“ zu unterscheiben – eine gemeinschaftliche Unterschriftenaktion von Wald-Neuried-Erhalten, Bund Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe München und Ortsgruppe Krailling, Grünzug-Netzwerk Würmtal e.V., unterstützt von zahlreichen Bürgern.

Entsprechende Unterschriftenformulare zum Download finden Sie hier:
[zum Formular]
(die Unterschriebenen Formulare bitte an die angegebenen Adressen zurücksenden)

Heiliggeiststiftung

Die Heiliggeist Spital Stiftung, vertreten durch die Stadt München plant die Rodung von 9,5ha Wald auf Planegger und Neurieder Gemeindegebiet. Direkt angrenzend befindet sich bereits die Kiesgrube der Firma Glück mit ca. 13 ha Fläche sowie ca. 50 ha wiederaufgeschütteten bzw. -aufgeforsteten Arealen.

Wir möchten verhindern, daß zugunsten der pekuniären Interessen Einzelner der Wald und mit ihm seine luftreinigende und klimaschützende Funktion verloren geht und unser Naherholungsgebiet und den Lebensraum unterschiedlichster Arten zerstört wird.

LUFTREINHALTUNG

Man muß sich klarmachen, daß der Wald um München die Funktion einer „grünen Lunge“ erfüllt. Insbesondere bei einer Großstadt mit massiver Luftverschmutzung (Co2!, Feinstaub! NO!) erscheint die Abholzung eines Waldes unvorstellbar.

FEINSTAUBBELASTUNG

Mit der Ausdehnung der Kiesabbauflächen kommt es natürlich zu einer Zunahme der Feinstaubbelastung. Durch unseren Westwind wird Neuried und der Münchner Südwesten dem unmittelbar ausgesetzt sein.

Nicht zuletzt werden die vielen LKW (mindestens 70-80/Tag , die durch Neuried und München fahren), die zum An- und Abtransport benötigt werden, diese verstärken und unsere Luft weiter verschmutzen.

NAHERHOLUNGSGEBIET

Wir Anrainer und die vielen Erholungssuchenden aus den angrenzenden Gemeinden verlieren durch die Abholzung unser Naherholungsgebiet. Der beliebte Radweg nach Forsthaus Kasten wird in Zukunft von LKWs genutzt werden. Unser Waldkindergarten muß verlegt werden.

LÄRMBELASTUNG

Nicht zuletzt muß im Umkreis der neuen Grube mit vermehrter Lärmbelastung durch LKW und Baumaschinen gerechnet werden.

ARTENSCHUTZ

Seit dem erfolgreichen Bürgerbegehren „Rettet die Bienen“ ist das  Artenschutz – Gesetz in aller Munde. Wie kann man dann auch nur erwägen, deren Lebensraum zu zerstören!

WIEDERAUFFÜLLUNG

Die Frist zur Wiederauffüllung der bestehenden Grube wurde mehrfach verlängert, zuletzt erfolgte eine Entfristung, weil nicht genügend geeignetes Verfüllmaterial zur Verfügung steht, ein Problem, daß alle Kiesgruben in München betrifft. Es kann also in absehbarer Zeit nicht mit einer Wiederauffüllung und –aufforstung gerechnet werden!

WIEDERAUFFORSTUNG

Bei den  wiederaufgeforsteten Arealen handelt es sich um eine kümmerliche Ersatzpflanzung. Die Überwachung und Pflege dieser Areale unterliegt keinen besonderen Vorschriften. Insbesondere dramatisch ist hier das Überwuchern der neuen Bäumchen durch den eingeschleppten, giftigen Riesenbärenklau.

Man muß sich auch klarmachen, daß die wiederaufgeschütteten Areale nur mit einer ca 1m dicken Humusschicht bedeckt werden, auf welcher die Anpflanzung erfolgt. Wir haben starke Zweifel, ob auf 1m Humus  und darunterliegendem Bauschutt stabile und robuste Bäume wachsen werden.